5 Tipps für eine erfolgreiche und professionelle Praxiswebsite
So wird Ihre Website zum digitalen Aushängeschild Ihrer Praxis
Eine gute Website ist heute für jede Arztpraxis unverzichtbar. Sie ist oft der erste Kontaktpunkt für neue Patientinnen und Patienten – und entscheidet mit darüber, ob jemand einen Termin vereinbart oder weiterklickt.
Doch was genau macht eine erfolgreiche und vertrauenswürdige Praxiswebsite aus?
Viele Ärztinnen und Ärzte investieren viel Zeit und Geld in ihre Online-Präsenz – und sind am Ende trotzdem unzufrieden, weil sich die Seite „nicht richtig anfühlt“ oder keine neuen Patienten bringt.
In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es wirklich ankommt. Die folgenden fünf Tipps zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Website so gestalten, dass sie seriös wirkt, rechtssicher ist und PatientInnen wirklich anspricht.
Lesezeit 5 Minuten
Inhalt
Vertrauen schaffen – rechtlich sicher und seriös auftreten
Gesundheit ist Vertrauenssache. Und Vertrauen beginnt heute nicht erst im Wartezimmer, sondern schon beim ersten Klick auf Ihre Website. Deshalb ist es entscheidend, dass Ihre Seite seriös, rechtssicher und transparent aufgebaut ist.
Was bedeutet das konkret?
Datenschutz (DSGVO): Wenn Sie Formulare, Online-Terminbuchungen oder Newsletter anbieten, müssen Sie sicherstellen, dass alle Daten verschlüsselt übertragen werden. Das kleine Schloss-Symbol im Browser (https://) sollte selbstverständlich sein.
Außerdem müssen Besucherinnen und Besucher beim ersten Aufruf Ihrer Seite die Möglichkeit haben, Cookies aktiv zu akzeptieren oder abzulehnen. Diese Zustimmung ist gesetzlich vorgeschrieben, sobald Sie Analyse- oder Marketing-Tools (z. B. Google Analytics oder Meta Pixel) verwenden.Impressum und Datenschutzerklärung:
Beide Seiten müssen leicht auffindbar sein – idealerweise über einen Link im unteren Bereich Ihrer Website.
Im Impressum sollten Sie alle Pflichtangaben nach Berufsrecht und Telemediengesetz anführen: Name, Adresse, Berufsbezeichnung, zuständige Kammer, Aufsichtsbehörde, Umsatzsteuer-ID etc.
In der Datenschutzerklärung müssen Sie kurz und verständlich beschreiben, welche Daten Sie erfassen und zu welchem Zweck.Berufsrechtliche Werbung:
Ärzte unterliegen strengen Regeln, wenn es um Werbung geht. Das Heilmittelwerbegesetz (HWG) verbietet irreführende oder übertriebene Aussagen sowie bestimmte Vorher-nachher-Bilder.
Schreiben Sie daher lieber sachlich, informativ und empathisch, anstatt mit Superlativen („der beste Arzt“, „revolutionäre Methode“) zu werben.
Seriöse Informationen wirken langfristig glaubwürdiger – und das ist genau das, was Patientinnen und Patienten erwarten.
Tipp
Vertrauen entsteht durch Klarheit. Wenn Sie offen und verständlich kommunizieren, schaffen Sie Sicherheit – und genau das ist für Patientinnen und Patienten der wichtigste Faktor.
Benutzerfreundlichkeit – Ihre Website soll einfach funktionieren
Eine gute Website ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch leicht zu bedienen.
Viele Patientinnen und Patienten besuchen Ihre Seite, weil sie schnell eine bestimmte Information brauchen:
Wann haben Sie geöffnet? Wie kann man einen Termin vereinbaren? Wo liegt Ihre Praxis?
Wenn diese Fragen nicht in wenigen Sekunden beantwortet werden, springen viele Besucher wieder ab.
Achten Sie deshalb auf eine klare Struktur und eine logische Navigation.
So gelingt das:
Platzieren Sie Sprechzeiten, Telefonnummer und Termin-Button ganz oben auf der Startseite – am besten so, dass sie auch auf dem Handy sofort sichtbar sind.
Verwenden Sie einfache und verständliche Begriffe: Statt „Terminvereinbarung via Onlinebuchungssystem“ lieber schlicht „Termin online buchen“.
Halten Sie Texte kurz und prägnant. Nutzen Sie Absätze, Überschriften und Aufzählungen, damit man die Inhalte auch beim schnellen Scrollen gut erfassen kann.
Prüfen Sie regelmäßig, ob alle Links funktionieren und keine alten Telefonnummern oder Öffnungszeiten mehr angezeigt werden.
Barrierefreiheit – für alle zugänglich
Auch Menschen mit Sehschwäche, motorischen Einschränkungen oder älteren Geräten sollen Ihre Website problemlos nutzen können.
Dazu gehört:
gute Lesbarkeit (hoher Farbkontrast, große Schrift)
klare Buttons statt winziger Links
Alternativtexte bei Bildern (hilfreich für Screenreader)
Untertitel bei Videos
Ab 2025 gelten in der EU neue Anforderungen zur Barrierefreiheit von digitalen Angeboten – wer sich schon jetzt darauf einstellt, ist bestens vorbereitet. Zudem: Eine barrierefreie Seite wirkt professioneller und benutzerfreundlicher für alle.
Geschwindigkeit und Technik – Ihre Seite muss laufen, nicht laden
Internet-Nutzer (auch PatientInnen) sind ungeduldig. Wenn eine Seite zu langsam lädt, wird sie meist nach wenigen Sekunden geschlossen. Auch Google bewertet die Ladegeschwindigkeit mittlerweile als wichtigen Faktor für die Platzierung in den Suchergebnissen.
Worauf Sie achten sollten:
Bilder komprimieren: Große Fotos sehen schön aus, bremsen aber oft die Ladezeit. Verwenden Sie moderne Formate wie WebP, die deutlich kleiner sind.
Unnötige Animationen vermeiden: Bewegte Hintergründe, Slider oder Pop-ups verlangsamen die Seite und lenken ab.
Technik aktuell halten: Ein sicheres Hosting, regelmäßige Updates und ein SSL-Zertifikat sind Pflicht.
Mobile Optimierung: Über 70 % aller Website-Aufrufe erfolgen heute über Smartphones. Prüfen Sie daher regelmäßig, ob Ihre Seite auch auf kleinen Bildschirmen sauber funktioniert.
Tipp
Lassen Sie Ihre Website von älteren Personen am Smartphone testen. Wenn sie ohne Hilfe alle wichtigen Informationen findet, ist Ihre Seite gut aufgebaut.
Inhalte, die ankommen – was Patientinnen und Patienten wirklich lesen wollen
Viele Praxiswebsites sind voll mit Fachbegriffen und technischen Erklärungen. Für Patientinnen und Patienten sind diese Inhalte jedoch oft schwer verständlich – oder schlicht zu lang.
Eine erfolgreiche Website übersetzt medizinisches Wissen in klare, menschliche Sprache.
Gute Inhalte haben drei Ziele:
Verständlich informieren:
Erklären Sie Symptome, Abläufe oder Untersuchungen in einfachen Worten.
Beispiel: Statt „Wir bieten minimalinvasive laparoskopische Verfahren“ schreiben Sie „Wir operieren schonend mit kleinen Schnitten, sodass Sie sich schneller erholen.“Vertrauen schaffen:
Zeigen Sie, wer hinter der Praxis steht. Authentische Fotos des Teams wirken sympathisch und nahbar.
Geben Sie Einblick in Ihre Philosophie, Ihre Werte oder Ihr Spezialgebiet – das zeigt Kompetenz und Persönlichkeit.Zum Handeln anregen:
Jede Seite sollte ein klares Ziel haben: Termin buchen, Rückruf anfordern, PDF herunterladen oder einfach Kontakt aufnehmen.
Platzieren Sie diese Möglichkeiten gut sichtbar und wiederholt im Text.
Tipp
Schreiben Sie so, als würden Sie einem Patienten etwas persönlich erklären. Wenn Ihre Website sich so liest, sind Sie auf dem richtigen Weg.
Sichtbarkeit und Auffindbarkeit – gefunden werden, wo Patienten suchen
Selbst die schönste Website nützt wenig, wenn sie niemand findet. Die meisten PatientInnen suchen heute online nach Fachärzten in ihrer Umgebung. Deshalb ist lokale Sichtbarkeit entscheidend.
Was Sie dafür tun können:
Google-Unternehmensprofil: Richten Sie ein kostenloses Profil bei Google Maps ein. Hier erscheinen Öffnungszeiten, Telefonnummer, Adresse und Bewertungen – alles Dinge, die für neue Patientinnen und Patienten relevant sind.
Achten Sie darauf, dass diese Angaben exakt mit den Daten auf Ihrer Website übereinstimmen.Suchmaschinenfreundliche Texte:
Verwenden Sie Begriffe, nach denen Menschen tatsächlich suchen. Statt „Kardiologische Diagnostik“ vielleicht „Untersuchung bei Herzproblemen“ – und fügen Sie den Ortsnamen hinzu, etwa „in Salzburg“ oder „in München“.
Das hilft Google, Ihre Praxis bei lokalen Suchanfragen anzuzeigen.Bewertungen fördern:
Zufriedene Patientinnen und Patienten dürfen Sie höflich bitten, eine Bewertung zu hinterlassen. Positive Rezensionen steigern das Vertrauen und verbessern die Sichtbarkeit.Daten messen:
Wenn Sie wissen möchten, welche Seiten Ihrer Website am häufigsten besucht werden, können Sie datenschutzkonforme Statistik-Tools nutzen. Damit erkennen Sie, was gut funktioniert – und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt.
Tipp
Regelmäßige kleine Aktualisierungen – neue Fotos, geänderte Öffnungszeiten, Blogbeiträge oder News – zeigen Google und Ihren Patienten, dass Ihre Seite „lebt“.
Bonus-Tipp: Zeigen Sie Persönlichkeit
Gerade im medizinischen Bereich suchen Menschen nicht nur nach Fachkompetenz, sondern auch nach einem guten Gefühl. Ihre Website darf also ruhig ein wenig Persönlichkeit zeigen. Ein freundliches Foto vom Team, ein kurzer Text über Ihre Philosophie oder über das, was Sie antreibt, machen Ihre Praxis greifbar.
Ihre Website ist mehr als nur ein Aushängeschild
Eine gute Praxiswebsite verbindet Vertrauen, Klarheit und Technik. Sie zeigt, wofür Sie stehen – und macht es Ihren Patientinnen und Patienten leicht, mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Wenn Sie die fünf Grundregeln beherzigen, schaffen Sie eine Website, die wirklich wirkt:
Rechtssicher und seriös: Datenschutz, Impressum und klare Sprache.
Einfach und benutzerfreundlich: Übersichtliche Struktur und gute Lesbarkeit.
Schnell und technisch stabil: Moderne Technik, sichere Daten, mobile Nutzung.
Informativ und verständlich: Inhalte, die Vertrauen schaffen und zum Termin führen.
Gut auffindbar: Lokale Suchmaschinenoptimierung und gepflegte Online-Profile.
Wer diese Punkte umsetzt, schafft eine Online-Präsenz, die nicht nur professionell aussieht, sondern Ihre Praxis langfristig stärkt.
Und das Beste: Sie müssen dafür kein IT-Experte sein, nur wissen, worauf es wirklich ankommt.
Website-Check
Wenn Sie Ihre bestehende Website einmal mit fachlichem Blick überprüfen lassen möchten, lohnt sich ein professioneller Website-Check. Dabei werden rechtliche, technische und inhaltliche Punkte analysiert – speziell für den Gesundheitsbereich. So wissen Sie genau, wo Sie stehen – und welche Schritte Sie als Nächstes setzen sollten, um Ihre Praxis auch online bestmöglich zu präsentieren.
